JoghurtStanden Sie schon einmal in einem dieser Mega-Super-Riesen Einkaufsmärkte vor dem Fruchtjoghurtregal und mussten unter 20 verschiedenen Sorten Erdbeerjoghurt den auswählen, der Ihren Vorstellungen am nächsten kommt? 3,8 %, 3,5 %, 1,5 %, 0,1 % Fett, Bio oder nicht, mit Laktose oder ohne, naturidentische oder natürliche Aromastoffe, Aspartam, Maltodextrin, Glucosesirup, Gelatine, Johannisbrot/Guarkernmehl usw…? Die Entscheidung fällt nicht leicht und man braucht ziemlich viel Wissen, um ein verantwortungsbewusster Verbraucher zu sein. Oder man sagt sich „giftig sind sie alle nicht, ich nehme den billigsten, das Kriterium verstehe ich wenigstens!“.

Bei Variante 1 kann die Wahl des richtigen Joghurtbechers schon mal eine Viertelstunde dauern, bei Variante 2 schmeckt’s unter Umständen nicht wirklich, weil der Erdbeergeschmack aus dem Chemielabor und die Farbe von der Blutlaus stammt.

Erdbeerjoghurt ist ein vergleichsweise einfaches Produkt, bei falscher Auswahl liegt der Schaden deutlich unter einem Euro. Was ist aber mit der Bedienungsanleitung für die Herz-Lungen-Maschine, dem Joint-Venture-Vertrag mit einem Geschäftsvolumen von mehreren Millionen, dem Fondsprospekt, der Patentanmeldung oder – um ein aktuelles Beispiel zu nehmen – mit der Biografie eines äußerst berühmten US-Unternehmers aus dem Silicon Valley? In welchem Supermarkt findet man die Leute, die so etwas übersetzen können?

Gleich vorweg: im Supermarkt gar nicht. Eher beim eingesessenen Fachgeschäft mit Beratungskompetenz. Hier ein paar Tipps:

Der amerikanische Übersetzerverband ATA hat eine äußerst gelungene Broschüre herausgebracht: Übersetzen, (r)eine Glückssache. Sie enthält im Prinzip alle Informationen dazu, wie Sie in Ihrem Unternehmen den Übersetzungsprozess schon im Vorfeld unterstützen können. Lesen Sie sie – es lohnt sich. Ehrlich.

Aber wie findet man nun den richtigen Übersetzenden für den optimal vorbereiteten Text?

Fragen Sie jemanden, der sich mit sowas auskennt

Übersetzer kennen sich mit dem Übersetzen aus. Sie können daher meist sehr gut einschätzen, welcher Kollege oder welche Kollegin für Ihren Auftrag geeignet wäre und sie haben in ihrem Netzwerk Spezialisten für viele Sprachen und Fachgebiete. Falls nicht, wissen sie genau, wo sie suchen müssen und können ggf. direkt eine Vorauswahl der Bewerber für Sie vornehmen. Diese Dienstleistung wird zwar eine Kleinigkeit kosten (der Zeitaufwand für die Recherche und Aufbereitung der Informationen will honoriert werden), spart für Sie aber viel Zeit und möglicherweise auch Ärger, weil sie kompetente Ansprechpartner genannt bekommen.

Brauchen Sie Übersetzungen in viele verschiedene Sprachen oder haben Sie ein sehr großes regelmäßiges Übersetzungsvolumen, bietet sich die Einschaltung einer guten Übersetzungsagentur an. Übersetzungsagenturen verfügen meist über einen großen Pool an Freiberuflern für viele Sprachen und Fachgebiete. Hierbei gilt die Faustregel: je mehr Nachfragen kommen, um Ihren ganz persönlichen Bedarf abzuklären, desto besser. Vor dem Argument „wir bieten alle Sprachen in allen Fachgebieten zu unschlagbaren Preisen“ sollten Sie schnellstmöglich fliehen. Wo Discounter draufsteht, ist auch in der Übersetzungsbranche Discounter drin.

Posten Sie Ihre Anfrage auf einschlägigen Seiten oder Mailinglisten

Es gibt im weltweiten Netz unzählige „Job-Börsen“ für Übersetzungsdienstleistungen. Nachteil eines Postings dort: Sie erhalten möglicherweise Hunderte von Bewerbungen, deren Sichtung sehr aufwändig ist. Aber viele dieser Börsen bieten auch die Möglichkeit, in den Profilen der angemeldeten Mitglieder zu stöbern und nach bestimmten Kriterien zu suchen. Die Wunschkandidaten können Sie dann direkt anschreiben, ohne Ihre Anfrage gleich „ans Schwarze Brett“ zu hängen.

Ein guter Ort für die Suche nach Übersetzern ist auch die Social-Media-Seite XING – Sie werden erstaunt sein, wie viele Übersetzerinnen und Übersetzer sich dort präsentieren. Schauen Sie doch mal in der „Übersetzer-Lounge“ vorbei, wo Sie in der „Auftragsecke“ der Job-Bar eine entsprechende Anfrage einstellen können. Mailinglisten mit einem sehr großen Kontingent an qualifizierten Übersetzern sind die Mailinglisten aus der u-jobs-Reihe  „Übersetzer finden mit u-jobs“.

Wenn Sie regelmäßig Übersetzungen benötigen: Bauen Sie sich mit der Zeit eine kleine Liste mit „Ihren“ Übersetzern auf.

Suchen Sie sich für jede Sprache, die Sie regelmäßig benötigen, mindestens zwei Übersetzer, die miteinander kooperieren. Versorgen Sie sie regelmäßig mit aktuellem Informationsmaterial über Ihre Produkte und nennen Sie immer einen Ansprechpartner für Rückfragen. Warum nicht einmal einen „Übersetzertag“ veranstalten, an dem das Produkt gezeigt und erklärt wird, dessen Bedienungsanleitung oder Marketingmaterial es zu übersetzen gilt? Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass macht das schon seit Jahrzehnten so…

Oder noch viel einfacher: Hier beim DVÜD

In den nächsten Wochen wird hier eine Plattform installiert, wo Sie als Auftraggeber nach den passenden Übersetzern schauen können. Außerdem wird es einen Ansprechpartner für Sie geben, der Sie gerne zu Ihren Projekten berät. Gerne können Sie hier dann auch Ihre Projekte ausschreiben.

Weitere Infos dazu folgen in Kürze.

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