Heute vor genau einem Jahr ging der DVÜD offiziell an den Start. Dieses Jahr war stressig, aufreibend, anstrengend und kostete Kraft. Die Erwartungen unserer Mitglieder waren und sind es noch – zurecht – hoch. Und auch die Zaungäste haben uns kritisch beäugt und einige wenige haben uns mit Argusaugen beobachtet. Es wurde viel Kritik geübt. An unserer Satzung, an den Abläufen, die immer mal wieder über den Haufen geworfen wurden. Eine handvoll Mitglieder hat uns wieder verlassen, weil wir deren Werte nicht teilten oder weil Erwartungen nicht erfüllt wurden.

ABER …

Das Jahr war auch spannend, ereignisreich, die Arbeit hat uns mehr gegeben als genommen und jeder noch so kleine Erfolg war „der Wind unter unseren Flügeln“. Viele unserer Mitglieder haben uns unterstützt, auf vielfältige Weise. Kritiker haben wir überzeugen können und der eine oder andere musste erkennen, dass wir es ernst meinen. Wir wurden ausgezeichnet, gelobt und herzlich empfangen. Abläufe wurden optimiert und an die technischen Entwicklungen im Hause DVÜD angepasst. Auf kurzem Wege. Wir durften viele neue Mitglieder begrüßen und waren immer wieder überrascht, dass einige gar nicht wussten, was wir alles bieten.

Unsere Schatzmeisterin hat uns verlassen und wir haben einen neuen gefunden: Max Frömling. Ab diesem neuen Quartal beginnt seine intensive Einarbeitung und er wird sein ganzes Wissen einbringen, um die organisatorische Struktur beim DVÜD noch weiter zu verbessern.

Und in all der Zeit war es immer wieder eine Frage, die uns gerade von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen immer wieder gestellt wurde und auch noch gerade vor zwei Tagen von einem aufmerksamen Mitglied weiter getragen wurde:

Warum nimmt der DVÜD jeden auf?

Nun, das tun wir nicht. Unsere Aufnahmekriterien sind bewusst sehr offen gehalten. Gleichzeitig dürfen wir laut Satzung aber jeweils sehr individuell entscheiden. Gerade etablierte Übersetzer fragen uns oft, wie weit es da mit der Qualifikation unserer Mitglieder her sein kann. Warum wir z. B. für Übersetzer und Dolmetscher ohne anerkannten Abschluss (Diplom, B.A., M.A. und ähnliche) keine Hürde vorsehen, wie z. B. eine Mindestanzahl an Jahren der Tätigkeit als Übersetzer oder Dolmetscher voraussetzen.

Die Antwort ist ganz einfach: Wir sind der Meinung, dass es vor allem Berufseinsteiger sind, unabhängig von ihrem Hintergrund, die am meisten von der Arbeit eines Berufsverbandes innerhalb der Branche profitieren können. Je mehr Orientierung sie bekommen, je mehr sie sich in fachlichen und unternehmerischen Aspekten informieren und Unterstützung erhalten können, desto eher können sie gute Unternehmer werden. Und desto weniger begehen sie Fehler – z. B. bei der Festlegung ihrer Honorare und Preise – und schaden der Branche weniger. Der Größte Feind der Branche ist nämlich nicht die Agentur oder die Konkurrenz aus dem Ausland, sondern der unerfahrene Sprachdienstleister, der kein Fuß auf den Boden bringt.

Auf den Punkt gebracht: Würden wir Leute ausschließen, nur weil sie noch keine „fertige“ Übersetzer bzw. Dolmetscher sind, wären wir nicht der DVÜD. Das würde dazu führen, dass wir unsere Ziele nicht im Ansatz erreichen können. Wir sind also nicht der Berufsverband 2. Klasse – wie böse Zungen vermuten. Wir sind der Berufsverband, der ehrgeizige Berufsanfänger und engagierte erfahrene Kolleginnen und Kollegen zusammenbringt. Damit am Ende alle profitieren.

Links: Mentorenprogramm, Forum, Satzung

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