
MdB P. Meinhardt u. T. Quintieri
Wir freuen uns, dass wir den Bundestagsabgeordneten Patrick Meinhardt als Schirmherrn für unseren Berufsverband gewinnen konnten. Die Tatsache, dass wir so Unterstützung aus der Politik erfahren, ist gleichzeitig auch ein wichtiges Signal an die Wirtschaft. Warum MdB Meinhardt hinter dem Engagement des DVÜD steht, habe ich ihn in einem Interview gefragt.
TQ: Lieber Herr Meinhardt, Sie sind Schirmherr des DVÜD geworden. Dafür danke ich Ihnen im Namen des Vorstands, des Beirats und auch im Namen unserer Mitglieder. Möchten Sie sich selbst kurz vorstellen? Wo kommen Sie her? Welche Position haben Sie in Berlin inne und welche Themen sind hier von Herzblut getrieben?
PM: Geboren bin ich in Baden-Baden. Nach dem Abitur 1986 am Gymnasium Hohenbaden in Baden-Baden begann ich mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes das Studium der evangelischen Theologie, Geschichte und Latein an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Ab Anfang 1989 leistete ich einen zweijährigen Wehrdienst als Soldat auf Zeit ab. Bereits zu Schulzeiten habe ich mich bei den Jungen Liberalen, der Jugendorganisation der FDP, eingebracht und Kontakte zu FDP-Politikern geknüpft, unter anderem zum Bundestagsabgeordneten Olaf Feldmann, für den ich als Wahlkreismitarbeiter mehrere Jahre tätig war. Als Vorsitzender der JuLis Baden-Baden startete ich eine ehrenamtliche Arbeit in der Politik. Beruflich war ich – bis ich in den Bundestag gewählt wurde – unter anderem als Nachhilfelehrer und Geschäftsführer einer Nachhilfeschule tätig.
In der Fraktion bin ich Vorsitzender des Arbeitskreises Innovation, Gesellschaft, Kultur mit den Bereichen Bildung, Kultur, Familie und Medien und der Parlamentariergruppe Ostafrika. Ferner bin ich Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für Bildung sowie der Gruppe „Christen in der FDP-Bundestagsfraktion” und leite das Gebetsfrühstück im Deutschen Bundestag.
TQ: Warum haben Sie sich entschieden, Schirmherr des DVÜD zu werden?
PM: Als Präsident der Deutschen Gruppe der Liberalen Internationalen und der Liberalen Bewegung für ein Vereintes Europa (DGLI) und Vizepräsident der Liberale Internationale (LI) habe ich viel mit Menschen zu tun, die andere Sprachen sprechen. Bei der Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Länder ist das gegenseitige Verständnis die wichtigste Voraussetzung. Die Grundlage hierfür liefern Dolmetscher und Übersetzer. Ihre Arbeit kann man daher nicht hoch genug bewerten.
TQ: Welches unserer Ziele ist Ihrer Meinung nach am wichtigsten für unseren Berufsstand?
PM: Die mangelnde Wertschätzung Ihrer Arbeit, die sich in der unangemessenen Bezahlung ausdrückt, hat mich besonders erschreckt. Hier ist es wichtig, das Ansehen Ihrer Tätigkeit wiederherzustellen. Es ist unbedingt notwendig, dass ihre Leistungen entsprechend Ihrer anspruchsvollen Ausbildung vergütet werden.
TQ: Was glauben Sie, kann der Regierungsapparat in Berlin für unsere Mitglieder tun?
PM: Zunächst sollte man damit beginnen, auf Ihre Situation aufmerksam zu machen und die Wertschätzung für Ihre Arbeit wieder zu steigern. Jeder Abgeordnete und Mitarbeiter kommt aus den von mir angeführten Gründen mit Ihrer Arbeit in Berührung. Ist das Bewusstsein hierfür geweckt, kann man Ihre konkreten Belange und Probleme zur Sprache bringen.
TQ: Haben Sie in Ihrer politischen Arbeit oft mit Sprachdienstleistern zu tun?
PM: Gerade bei der Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen wie der Liberale Internationale (LI) habe ich viel mit Sprachdienstleistern zu tun. Besonders spannend wird es aber in meiner Funktion als Vorsitzender der Parlamentariergruppe Ostafrika und als Vizepräsident der Association of European Parliamentarians for Africa (AWEPA). Die damit verbundenen Besuche im Bundestag und meine Reisen in die ostafrikanischen Länder haben eine intensive Auseinandersetzung mit den verschiedensten Sprachen zur Folge. Hier zeigt sich dann angesichts der vielen Dialekte, welch anspruchsvolle Aufgabe ein Sprachdienstleister übernimmt, wenn er bei offiziellen Terminen oder ihrer Vorbereitung tätig ist.
TQ: Herr Meinhardt, ich möchte mich an dieser Stelle von ganzem Herzen für Ihr Vertrauen in die Arbeit unseres Verbandes bedanken! Und auch dafür, dass Sie mit der Schirmherrschaft ganz klar zum Ausdruck bringen, dass unsere Ziele für den Standort Deutschland wichtig sind und verfolgt werden müssen.