Ohne CAT-Programm ergeben sich eigentlich nur zwei Arbeitsweisen von selbst: Öffnen und Übersetzen direkt im Ausgangstext, wobei dann auch direkt die bearbeiteten Sätze gelöscht werden müssten. Das führt schnell dazu, dass etwas versehentlich gelöscht oder zu wenig gelöscht wird. Bei einer solchen Arbeitsweise ist erhebliche Sorgfalt gefordert, die in der Summe sehr viel Zeit kostet.
Die andere Variante ist das Öffnen des Ausgangstextes und der Übersetzung in einem separaten Dokument, also zweier Dokumente nebeneinander. Dazu wird einerseits ein entsprechend breiter Monitor benötigt. Auch wenn diese heute zum Standard gehören, sind sie erstmal ein Kostenfaktor. Während der Übersetzung müssen dann noch beide Fenster parallel gescrollt werden, damit immer Ausgangstext und Zieltext möglichst nebeneinander stehen, denn das Ändern der Blickrichtung und das Suchen nach der richtigen Textstelle kostet in der Summe sehr viel Zeit. Natürlich gibt es die Word-Funktion „paralleles Scrollen“, aber die wird je nach Sprachkombination unter Umständen sehr schnell ausgehebelt, weil die Textlängen in Ausgangstext und Zieltext unterschiedlich sind.
In einem CAT-Programm werden Ausgangstext und Zieltext immer in kleinen Rahmen satz- und/oder absatzweise nebeneinander dargestellt. Je nach Programm gibt es noch ein separates Bearbeitungsfenster, in das die Übersetzung eingefügt wird. In anderen Fällen wird die Übersetzung direkt in die Spalte mit dem Zieltext eingefügt. Alles schön übersichtlich und einfach zu sehen. Jeder, der Aufträge vergibt, kennt das Problem: Da hat mal ein Übersetzer etwas zu viel oder etwas zu wenig gelöscht, mal einen Satz vergessen. Das ist schlecht für die Kundenzufriedenheit. Mit einem CAT-Programm kann so etwas nicht passieren, und somit erzielen wir auch mit dieser Funktion eine größere Kundenzufriedenheit.
Dieser Beitrag ist Teil der Blogserie „Warum benutzen wir CAT-Tools?“
Links zu vorherigen Teilen:
- Teil 1: Einleitung
- Teil 2: Strukturiertes Arbeiten
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Einen sehr interessanten Artikel zum populares Thema. Es ist schon beeindruckend zu sehen, welche Entwicklung man hier in den letzten Jahren beobachten konnte.