„Frei im Kopf durch Yoga und Natur“: Unter diesem Motto kamen Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen am 6. Juli 2019 zum Coworking Day nach Wehr bei Koblenz. Die Idee des Coworking-Tages stammt von unseren Mitgliedern Viktoria Kaiser und Vita Hofmann. Sogleich wurde sie in die Tat umgesetzt – ein Termin wurde ausgesucht, im Newsletter und auf Social Media beworben – und die ersten Teilnehmerinnen ließen nicht lange auf sich warten.

Die Gastgeberin war Viktoria Kaiser. In ihrem Wohnort, einem kleinen Dorf in der Nähe von Koblenz, versammelten sich am Freitagabend die freien Übersetzerinnen. Wie der Zufall es wollte, waren die Teilnehmerinnen alle russischsprachig – das erleichterte den beruflichen Austausch, weil Anliegen und Probleme auf dem Übersetzermarkt unter anderem auch von der Sprachkombination, mit der man arbeitet, abhängig sind.

Vorabend: Kennenlernen

Der Abend verlief im Zeichen des Kennenlernens – sowie des Lachens und Teetrinkens. Ziemlich schnell wurde klar – das ist eine coole Truppe! Nach einem leckeren Abendessen unterhielt man sich über Gott und die Welt. Es fanden sich gleich ein paar Namensvetterinnen: zwei Olgas und zwei Viktorias. Bei einer guten Hälfte der Teilnehmerinnen handelte es sich um DVÜD-Mitglieder.

An diesem Abend wurde auch unser Programm für den nächsten Tag bekannt gegeben. Müde nach der anstrengenden Arbeitswoche, mit Bauchschmerzen vom vielen Lachen und gespannt auf den kommenden Tag gingen wir schlafen.

Im Zeichen des Lachens und Teetrinkens

Coworking-Tag: Reise in die Yoga-Welt

„Es ist sieben Uhr morgens. Heute ist Samstag“, ging es uns durch den Kopf, als der Wecker klingelte. Der Gedanke, weiter im Bett zu bleiben, war sehr verlockend. Wir wollten jedoch nichts verpassen, die Sonne schien fröhlich und lud uns in den Tag ein.

Unsere Yoga-Lehrerin Vita wartete bereits auf der Terrasse. Nachdem wir die Matten ausgebreitet hatten, begannen wir unsere spannende Reise in die wunderbare Yoga-Welt unter Vitas Führung. Zunächst zeigte Vita uns Atemübungen – Pranayama (Prana – Lebensenergie, Ayama – kontrollieren. Durch das bewusste Atmen kann man Energieblockaden in Körper und Geist lösen. Durch langes Ausatmen beruhigt sich das Nervensystem, Stress, Schlafstörungen u. v. m. kann man so vorbeugen. Auch unangenehme Emotionen kann man dadurch besser loslassen und Klarheit im Kopf schaffen (was sehr wichtig für Übersetzer ist!).

Danach machten wir unter Vitas Anleitung mehrere Asanas, wie zum Beispiel „Herabschauender Hund“, „die Standwaage“ oder „Der halbe Drehsitz“. Vita erklärte uns die Wirkungen der jeweiligen Übungen auf Körper und Geist, und Viktoria, die Yoga bereits seit mehreren Jahren praktiziert, half Vita, indem sie unsere Körperhaltung bei der Ausführung der Übungen korrigierte. Aufgewärmt und gedehnt kamen wir nun zum Yoga-Herzstück „Sonnengruß“. Durch den Sonnengruß werden die gesamte Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System aktiviert. Außerdem verleiht diese Übung Harmonie und Selbstvertrauen. Wie viele Yogis sagen: Der Sonnengruß schenkt dem Körper neue Kraft und Energie und ist der perfekte Start in den Tag. Wir folgten dem Rat und grüßten die aufgehende Sonne. Aus dem Nachbargarten konnte man das Rauschen des Wassers hören. Das verlieh uns das Gefühl, am Meeresstrand zu sein. Die abschließende Entspannung mit musikalischer Begleitung rundete unsere Yoga-Reise ab.

Nach unserer Yoga-Stunde hatten wir vor dem Frühstück noch ein wenig Zeit und konnten barfuß auf der samtgrünen Wiese laufen. Das gab uns das Gefühl, wieder in der sorglosen Kindheit zu sein!

Coworking-Tag: Frühstück & Wanderung durch die Felder

Viktoria Kaiser erwies sich als vorbildliche ukrainische Gastgeberin. Wie man weiß, sind Ukrainer für ihre Gastfreundschaft bekannt. Uns erwartete ein tolles Frühstück: heißes Brot, frische Bio-Eier direkt vom Hof, leckere Aufstriche, duftender Kaffee und Tee – alles so wunderbar kombiniert mit spannenden Gesprächen am Tisch. Dank der guten Planung wusste man ganz genau, was wann bevorstand.

Nach dem Frühstück war es soweit: Auf dem Plan stand der Ausflug zum Nachbardorf Maria Laach. Der Weg verlief durch wunderschöne ländliche Gegenden. Das Wetter spielte eindeutig mit: Es war nicht zu warm und nicht zu kalt, die Sonne begleitete uns auf dem Weg. Um einander besser kennenzulernen, liefen wir immer zu zweit und wechselten uns von Zeit zu Zeit ab.

Der Weg verlief durch wunderschöne ländliche Gegenden

Das Ziel unserer Morgenwanderung war Maria Laach. Dieses kleine Dorf ist durch sein Kloster (Abtei Maria Laach) und den Vulkansee bekannt. Die Klosteranlage existiert seit dem Hochmittelalter. Zwar besuchten wir nicht die Abtei, waren aber noch rechtzeitig in der Klosterkirche, um das Orgelspiel bei der Matinee zu genießen. Nach den dramatischen Orgelwerken sang ein Männerchor, was uns in heitere Stimmung versetzte. Nach der Matinee folgte eine kurze Fotositzung: In diesen Social-Media-Zeiten war es natürlich unabdingbar, ein paar Fotos für Instagram zu machen.

Coworking Nachmittag: Austausch & Mantras

Vita Hofmann, die neben den Übersetzungen auch als Yoga-Lehrerin tätig ist, zeigte uns ein paar gute Übungen. Für Übersetzer waren sie perfekt – wer einen Tag lang am PC sitzen muss, kann das gut nachvollziehen. Danach kehrten wir nach Wehr zurück und genossen eine schöne, musikalische Pause: Zu Yoga gehört auch Mantra-Vorsingen. Wie sich herausstellte, können Übersetzer nicht nur übersetzen, sondern auch singen. Und es ging im gewissen Sinne auch wieder um die Sprache: Die Sprache der Mantras ist Sanskrit, sie ist uralt und nur noch in der Schriftform erhalten. Wenn man Mantras singt, kann man jedoch sagen, dass Sanskrit noch mündlich überliefert wird. Und an sich bedeutet das Wort „Mantra“ „Schutz des Geistes“, aber auch „Instrument des Geistes“: „Manas“ heißt übersetzt „Geist“, „Tram“ bedeutet „Schutz“ bzw.
„Instrument“. (Quelle: Wikipedia). Gesungen wurde nicht ohne Musikinstrumente – Vita hatte eine besondere Art von Harmonika dabei. Das verlieh dem Ganzen ein besonderes Flair.

Energiegeladen, gut erholt und gut gelaunt

Man braucht nicht in die fernen Länder zu reisen, um neue Kräfte zu tanken. In unserem gestressten Alltag vergessen wir, uns auf die Kleinigkeiten zu freuen: Wie schön kann ein einfacher Spaziergang im Wald oder Vogelgesang sein. Alle Teilnehmerinnen des Coworking-Tages waren sich einig: Er hatte etwas von einem Retreat. Energiegeladen, gut erholt und gut gelaunt kehrten wir in den Alltag zurück. Ein kurzer Urlaub in der Natur im Kreis von gleichgesinnten Menschen – was könnte besser sein?

Text: Olga Kuzminykh und Olga Müller

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