Olga Kuzminykh zieht sich aus dem Beirat zurück

Olga Kuzminykh aus Mannheim hat in Nowgorod und Heidelberg Übersetzen und Dolmetschen studiert und sich als Urkundenübersetzerin und Konferenzdolmetscherin für die Sprachen Russisch, Deutsch und Englisch spezialisiert. 2018 holte der DVÜD sie zunächst als Social-Media-Beauftragte in den Beirat und wählte sie im Herbst zur Präsidentin. Dieses Amt gab sie im Herbst 2022 an Lyam Bittar ab, ging zurück in den Beirat und löste dort Imke Brodersen als Beiratsvorsitzende ab. Im Mai 2023 legt sie nun auch dieses Amt nieder.

Olga hat im Verband unglaublich viele Impulse gesetzt, neue Mitglieder angezogen und Kontakte in vielerlei Richtungen geknüpft. Sie hat Webinare, Stammtische und Gründerrunden angeboten und ihre Erfahrungen zu unternehmerischen Themen wie Unternehmensgründung oder Gespür für den Markt in zahlreichen Blogartikeln weitergegeben. Das Team lässt sie ungern ziehen – zumindest aber wollen wir Olgas Arbeit noch einmal würdigen, unter anderem mit diesen Interview.

Olga, du hast so viele Bereiche im Team ausgefüllt, mal länger, mal kürzer. Gibt es etwas, was dir besonders viel Spaß gemacht hat?

Ja. Besonders mochte ich Stammtische, wo ich neue Kolleg:innen und potenzielle DVÜD-Mitglieder kennengelernt hatte. Außerdem lag der Social-Media-Bereich mir am Herzen. 2018 war der DVÜD in den sozialen Netzwerken nicht so gut vertreten, was sich mit der Zeit geändert hat. Auch Funktionärstreffen des DVÜD und Treffen mit den anderen Übersetzerverbänden waren spannend.

An welche Veranstaltungen in Verbindung mit dem DVÜD erinnerst du dich gern?

Es waren sehr viele Events, an die ich mich bis jetzt gern erinnere: vom Praxistag in Germersheim 2018, bei dem Isabelle Brandstetter und ich einen Vortrag vor den Studierenden gehalten haben, bis zur (endlich mal live) Mitgliederversammlung 2019 in Frankfurt (an dieser Stelle ein Gruß an unsere frühere Vizepräsidentin Claudia Meli). An die erste Vorstandsreise mit Claudia Meli und Carolin Veiland nach Erfurt, um interne Verbandssachen zu klären. So haben wir uns zum ersten Mal gesehen. Es war eine sehr schöne Dienstreise. An die halbjährigen Funktionärstreffen vor Ort und an das DVÜD-Jubiläum, bei deren Organisation Olga Müller mir unheimlich viel geholfen hat. Einzelne Treffen mit den Beiratsmitgliedern (Imke Brodersen, Anja Samstag, Heike Kurtz)  und Treffen bei gemeinsamen Veranstaltungen (Alexandra Jordan, Judith Wenk, Kathrin Meier, Viktoria Kaiser) blieben mir auch im Gedächtnis.

Vier Frauen mit Getränken, lächelnd im Restaurant
Olga Kuzminykh (2. von links) beim Team-Treffen des DVÜD in Frankfurt, 2023 (Foto: Imke Brodersen)

Welchen Tipp hast du für Mitglieder, die bisher noch nie im Verbandsteam mitgearbeitet haben?

Die Verbandsarbeit bringt viel mehr, als man denkt. Erstens: man lernt neue Kolleg:innen kennen. Dafür braucht man keine zeitaufwendigen Networkveranstaltungen, es passiert auf natürliche Weise. Zweitens: man bleibt immer auf dem Laufenden. Man verpasst keine Trends in der Übersetzungsbranche. Besonders wichtig ist es für die freiberuflichen Kolleg:innen, weil man aus dem eigenen Home-Office oder Büro nicht besonders viele Trends wahrnimmt, wenn man nicht gezielt danach sucht. In einem Verband ist es sehr leicht, den Trends in der Branche auch außerhalb des eigenen Fachbereichs zu folgen. Besonders wichtig fand ich das, als das GDolmG in Kraft getreten ist.

Drittens: Wenn man daran Interesse hat, nicht nur den ganzen Tag zu übersetzen oder dolmetschen, sondern auch in andere Bereiche einzutauchen, neue Tools zu lernen: Design mit Canva, Projektmanagement mit MS Teams und vieles mehr. Verstehen, ob man doch eine leitende Position haben möchte und ob es einem gefällt. Sich in mehreren Facetten auszuprobieren: Podcast schneiden, Stammtische organisieren und gemeinsame Projekte starten. Das ist eine gute Ablenkung vom Alltag einer Übersetzerin/Dolmetscherin. Viertens: man wird in der Übersetzungsbranche sichtbar.

Gibt es Herzensprojekte, die du eigentlich gern noch vorangetrieben hättest? Was wünschst du dir als Mitglied künftig von Vorstand und Beirat?

Was noch weitergemacht werden könnte: das kleine Social-Media-Projekt #binbeimDVÜD, bei dem DVÜD-Mitglieder ihre Gründe für die Mitgliedschaft nennen und gleichzeitig auf Social Media sichtbar gemacht werden. Eine gute und dazu noch kostenlose Werbung. Sonst mag ich unseren Podcast „Mit eigenen Worten“ und hoffe, dass der DVÜD ihn noch weitermacht. Ich werde bestimmt die Themenwochen weiterverfolgen. Es ist ein tolles Projekt, das viele Sichtweisen und Erfahrungen zusammenbringt.

Wir im Team haben eine Vorstellung davon, wie viel Zeit du in die Verbandsarbeit gesteckt hast. Hast du schon Pläne für die Freiräume, die künftig nicht von „Ich muss nur noch schnell …“ aufgefressen werden?

Ja, ich werde einfach viel mehr Zeit in meinem Privatleben nutzen: Freunde treffen und verreisen.

Der DVÜD dankt dir von ganzem Herzen für all die frischen Ideen, die gute Laune und die gelegentlichen klaren Ansagen. Alles Gute, liebe Olga, und lass gern von dir hören!

Danke auch dem DVÜD für das Vertrauen. Das war eine sehr schöne Zeit mit euch! Wir bleiben auch bestimmt weiter im Kontakt.

Das Interview führte Imke Brodersen.

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